Forumtheater ist eine interaktive Theaterform, die in der Arbeit von InterACT eine großen Stellenwert einnimmt: Es ist eine öffentlich - theatrale Diskussion, in der das Publikum alternative Handlungen und Handlungsweisen zu einer vorgespielten Szenenfolge ausprobieren kann.
Forumtheater hebt die Grenze zwischen SchauspielerInnen und ZuschauerInnen auf, das Publikum verwandelt sich in den Teilnehmer und Verantwortungsträger des dramatischen, theatralen Geschehens. Es ist eine grundlegend Form des demokratischen Dialogs in Handlungen: Jede Frau, jedes Kind, jeder Mann kann zu den gezeigten Szenen Stellung beziehen, kann die Macht des Wortes und/oder der Handlung ergreifen und zeigen, was er sie verändern möchte.
Gezeigt wird eine Szene, die darstellt, wie gesellschaftliche Realität erlebt wird, sie mündet in ein unbefriedigendes und ungelöstes Ende. Das Publikum wird eingeladen, jene Rollen zu ersetzen, die im Verlauf der Szene als ohnmächtig, ratlos oder unterdrückt erscheinen. Beim nochmaligen Spielen der Szene kommen ZuschauerInnen auf die Bühne und können unterschiedlichste Lösungsvorschläge für das Problem, den Konflikt durchagieren. Dadurch werden die Folgen des Handelns sichtbar gemacht - Handeln und Erkenntnis werden in einem solchen "dramatischen Labor" gemeinsam entfaltet und reflektiert.
Forumtheater wird auf diese Weise zu einem ein kraftvollen, unterhaltsamen und spannenden Medium, dass ein kollektives Brainstorming zu Handlungsideen und neuen Perspektiven aktiviert.
Forumtheater zählt zu den Theaterformen des Theaters der Unterdrückten und wurde von Augusto Boal (Brasilien) entwickelt.