Kein Kies Zum Kurven Kratzen_RELOADED
österreichweite Kooperationspartnerin: Die Armutskonferenz



„1. PREIS SOZIALMARIE 2010 / PREIS FÜR SOZIALE INNOVATION“


„Eine gelungene Verbindung von engagiert-partizipativem Theater, fundierter gesellschaftspolitischer Kritik und zielführenden Aktionen, komplex und konkret zugleich.“


kein-kies_feier


Mit dieser Begründung hat sich die Jury der Sozialmarie im Mai dieses Jahres entschieden, den ersten Preis für innovative Sozialprojekte 2010 an InterACT für das legislative Forumtheater-Projekt „Kein Kies zum Kurven Kratzen – neuer Armut entgegenwirken“ zu vergeben.

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Als Höhepunkt der Aufführungsserie 2010 wurde das Stück „Kein Kies zum Kurven Kratzen_RELOADED“ am 29. November im österreichischen  Parlament aufgeführt und es stieß auf starke Resonanz und forderte PolitikerInnen und Verantwortungskräfte zum Handeln auf.

Brücken zwischen den alltäglichen Realitäten von Menschen mit Armutserfahrungen und politischen EntscheidungsträgerInnen zu schlagen, ist das zentrale Anliegen des interaktiven Forumtheaterstücks „Kein Kies zum Kurven Kratzen_RELOADED“, das von InterACT, der Werkstatt für Theater und Soziokultur gemeinsam mit Menschen mit Armutserfahrungen entwickelt und aufgeführt wird. Im Zuge des EU-Jahrs zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung tourt es seit Juni 2010 in Kooperation mit der Armutskonferenz und vielen regionalen KooperationspartnerInnen durch Österreich. In Form eines künstlerischen und dialogischen Prozess werden dabei Lösungsansätze für die Vermeidung und Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung unter Einbeziehung von unmittelbar Betroffenen sowie ausgewählten Stakeholdern und der breiten Bevölkerung entwickelt – mehr als 100 Vorschläge und Forderungen wurden auf diese Weise entwickelt.

Im Anschluss an die interaktive Aufführung wurden zentralen Forderungen präsentiert und mit den Nationalratsabgeordneten Christine Lapp (SPÖ), August Wöginger (ÖVP) und Karl Öllinger (Grüne) sowie AMS-Vorstand Johannes Kopf und dem Leiter des Bereichs Gesellschaftspolitik der Industriellenvereinigung, Christian Friesl und InteressensvertreterInnen diskutiert.


Die Veranstaltung ist auf starke Resonanz gestoßen: Es gab engagierte Einstiege durch das Publikum, der interaktiven Aufführung folgte eine lebhafte Diskussion zu den Vorschlägen und Forderungen, die das Projekt hervorgebracht hat, einige von Ihnen wurden speziell herausgegriffen: Dazu zählt die stärkere Beteiligung von armutserfahrenen Menschen an sie betreffenden politischen Entscheidungsprozessen – alle Nationalräte werden sich dafür einsetzen, dass es zumindest einmal pro Jahr einen direkten Dialog von Menschen mit Armutserfahrungen mit dem Sozialausschuss des Parlaments geben wird. Das Stück und die Ergebnisse des Projekts sollten zudem stärker für Schulungen und Ausbildungen von Behörden nutzbar gemacht werden, so auch für MitarbeiterInnen des AMS und von Sozialämtern. Alle Beteiligten werden sich in ihren Möglichkeiten für wirklich Existenzsichernde Löhne einsetzen. Diskutiert wurde aber auch die Ungleichbehandlung ‚kleiner’, privater SchuldnerInnen im Unterschied zu Banken und großen Unternehmen: Hier wurde etwa die stärkere und vor allem frühere Einbindung der Schuldnerberatungsstellen im Falle von Zahlungsunfähigkeit vorgeschlagen.


InterACT und die Armutskonferenz werden die Umsetzung dieser und der weiteren Forderungen auch im Jahr 2012 weiter verfolgen.


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zum Nachsehen die Videoaufzeichnungen der Aufführung und der Diskussion im Österreichischen Parlament:
Einleitung & Stück
Podiumsdiskussion

2
Parlament (Bericht + Fotos von www.parlament.gv.at )

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smartmob gegen armut vom 28.4.2010 in graz


4
Aufführung bei 30 Jahre Contrapunkt"


5
Endbericht 2010 (.pdf / 3,5mb)
Presseartikel (.pdf / 11,8mb)

 




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